BYD: Mit vollem Elan ins internationale Rennen
Mit ambitionierten Zielen und einem klaren Expansionsplan setzt der in Shenzhen gegründete Elektrofahrzeug-Pionier BYD neue Maßstäbe. In einem wegweisenden Schritt will der Konzern bis 2025 den Auslandsverkauf verdoppeln – ein Vorhaben, das nicht nur die innerstädtische Mobilitätslandschaft, sondern auch die internationalen Märkte nachhaltig verändern könnte.
Ein Aufbruch in globale Gefilde
Wer hätte vor wenigen Jahren gedacht, dass ein Unternehmen, das ursprünglich als Batteriezellenproduzent begann, zu einem der weltweit größten Hersteller von Plug-in-Elektrofahrzeugen avanciert? BYD, das 1995 von Wang Chuanfu gegründet wurde, hat diesen Wandel souverän vollzogen. Heute gehört BYD Auto schon zu den Schwergewichten im Bereich der New Energy Vehicles (NEVs). Im vergangenen Jahr wurden weltweit 4,27 Millionen Fahrzeuge verkauft – ein Zuwachs, der eindrucksvoll die steigende Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität widerspiegelt.
Der nächste Schritt in der Globalisierungsstrategie ist ebenso ambitioniert wie klar strukturiert: Während 2024 noch 417.204 Einheiten im Ausland abgesetzt wurden, will BYD diesen Wert 2025 auf über 800.000 Einheiten anheben. Besonders im Fokus stehen dabei Märkte wie Großbritannien, Lateinamerika und Südostasien. Dort traf die Marke bereits auf viel Begeisterung – in Großbritannien etwa verzeichnete BYD im letzten Jahr einen Verkaufszuwachs von 658 %, und in Südostasien werden dank strategischer Partnerschaften und neuen Fertigungsstätten zukunftsweisende Impulse gesetzt.
Aufbau lokaler Kapazitäten als Schlüssel zum Erfolg
Einer der größten Stolpersteine auf dem globalen Expansionspfad sind die Handelshemmnisse. Mit harten Zollsätzen – etwa 100 % in den USA und Kanada sowie bis zu 45,3 % in der EU – wird der Import chinesischer Fahrzeuge zu einer echten Herausforderung. BYD begegnet diesem Problem mit einem cleveren Konzept: der lokalen Produktion. So sind bereits mehrere Fabriken auf verschiedenen Kontinenten in Planung oder unter Bau.
In Brasilien etwa soll in Camaçari 2025 eine Anlage mit einer jährlichen Kapazität von 150.000 Fahrzeugen starten – wenngleich hier ein Arbeitsmissbrauchsskandal die Eröffnung überschattet hat. Ein ähnliches Kapitel wird in Thailand geschrieben, wo in Rayong eine Fabrik mit 150.000 Fahrzeuge pro Jahr und tausenden von Arbeitsplätzen bereits im Juli 2024 ihre Pforten öffnete. Weitere Pläne erstrecken sich auf Europa und die Türkei – mit einem milliardenschweren Projekt in Manisa, das ebenfalls 150.000 Fahrzeuge jährlich produzieren soll.
Zwischen Herausforderungen und Chancen zeigt sich, dass BYD nicht nur auf schiere Exportzahlen setzt, sondern auch auf eine Strategie, die lokale Besonderheiten und regulatorische Hürden geschickt umgeht. Dies wird ergänzt durch den verstärkten Einsatz von Technologie: Ab 2026 bis 2027 plant das Unternehmen, erschwingliche intelligente Fahrtechnologien weltweit einzuführen. Mit DiPilot, einem System, das mithilfe von KI und modernster Hardware Fahrerassistenzsysteme bereitstellt, soll die Sicherheit und Effizienz auf den Straßen weiter vorangetrieben werden.
Ein Blick ins Inland – oder besser: auf die Zahlen
Finanzielle Vergleiche mit Branchenriesen wie Toyota zeigen, dass BYD bereits Erfolge vermag, auch wenn die Rentabilität pro Fahrzeug derzeit mit rund 1.180 USD hinter Toyotas 1.742 USD liegt. Wang Chuanfu jedoch ist überzeugt: Durch eine gesteigerte Effizienz und bessere Kostenkontrolle könne BYD am Ende nicht nur den Rückstand aufholen, sondern womöglich selbst die Spitze erreichen – ein Versprechen, das sowohl Investoren als auch Kunden neugierig macht.
Besonders eindrucksvoll ist der Erfolg in den Zielmärkten: Während in Großbritannien innerhalb eines Jahres der Marktanteil von 0,17 % auf fast einen Prozentpunkt kletterte, setzt BYD in Lateinamerika auf Busse und Autos gleichermaßen. In Südostasien profitiert das Unternehmen von kulturellen und wirtschaftlichen Synergien – wobei Partnerschaften in Ländern wie Malaysia und Indonesien zusätzliches Wachstum versprechen.
Ein Resümee am Ende der Reise
Die globalen Expansionspläne von BYD zeichnen ein Bild von einem Unternehmen, das gekonnt den Spagat zwischen rascher Internationalisierung und der Bewältigung komplexer lokaler Herausforderungen meistert. Während der Erfolg in etablierten Märkten wie Großbritannien und Lateinamerika bislang für sich spricht, bereiten Investitionen in moderne Fertigungsstätten und intelligentes Fahrtechnologie-System die Bühne für die

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Autor bei Autark News